Für die heutige Episode haben wir uns die PURE study vorgenommen. Eine groß angelegte und über viele Jahre laufende epidemiologische Studie die Daten aus mittlerweile eine viertel Millionen Menschen und aus über 80 Ländern mit einbezieht. Das Besondere die Ergebnisse scheinen die gängigen Ernährungsempfehlungen doch in Frage zu stellen, wir besprechen die Ergebnisse und auch die Kritikpunkte der PURE Studie und was wir aktuell draußen mitnehmen können.
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Ess-Wissen Club für Praktiker
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00:00 Introduction
00:13 Intro zur Folge - das erwartet dich
01:01 EssWisen Club für Praktiker
02:51 Was steckt hinter der PURE Study
07:39 Ergebnisse stellen offizielle Ernährungsempfehlungen in Frage
09:04 Kohlenhydrate wirken sich negativ auf die Lebenserwartung aus
12:57 Fette werden freigesprochen
19:14 Nahrungssicherheit und Nährstoffversorgung
Für die heutige Episode haben wir uns die PURE study vorgenommen. Eine groß angelegte und über viele Jahre laufende epidemiologische Studie die Daten aus mittlerweile eine viertel Millionen Menschen und aus über 80 Ländern mit einbezieht. Das Besondere die Ergebnisse scheinen die gängigen Ernährungsempfehlungen doch in Frage zu stellen, wir besprechen die Ergebnisse und auch die Kritikpunkte der PURE Studie und was wir aktuell draußen mitnehmen können.
Über Ulrike Gonder: Dipl. oec. troph. und Freie Wissenschaftsjournalistin https://ulrikegonder.de/
Über Julia Tulipan: Magister der Biologie und Master klinische Ernährungsmedizin https://juliatulipan.com/
Dehghan, Mahshid, et al. "Associations of fats and carbohydrate intake with cardiovascular disease and mortality in 18 countries from five continents (PURE): a prospective cohort study." The Lancet 390.10107 (2017): 2050-2062.
https://www.thelancet.com/article/S0140-6736(17)32252-3/fulltext
Mente, Andrew et al.: Association of dietary nutrients with blood lipids and blood
pressure in 18 countries: a cross-sectional analysis from the
PURE study.
Dehghan, M et al.,Lancet 2017, http://dx.doi.org/10.1016/S0140-6736(17)32252-3
Poli, Andrea. "The PURE study and the enigmatic aspects of the diet: is it possible that an high saturated fat consumption would not be harmful?." European Heart Journal Supplements 22.Supplement_E (2020): E113-E115.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7270973/
Mente, Andrew, et al. "Diet, cardiovascular disease, and mortality in 80 countries." European Heart Journal 44.28 (2023): 2560-2579.
https://academic.oup.com/eurheartj/article/44/28/2560/7192512?login=false
Alle Publikationen: https://www.phri.ca/publication-type/pure/
Ess-Wissen Club für Praktiker
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Intro (00:00:03) - Alles, was du über Keto, Low Carb und Paleo wissen musst. Evolution Radioshow Dein Programm für evolutionäre Gesundheit, präsentiert von Julia Tulipan.
Julia (00:00:12) - Herzlich willkommen zu einer neuen Episode der Evolution Radioshow wieder zu einer Ausgabe des Science Talks mit Ulrike Gonder. Und für die heutige Episode haben wir uns die PURE Study vorgenommen, eine groß angelegte und über viele Jahre laufende epidemiologische Studie. Die Daten aus mittlerweile einer ViertelMillion Menschen und aus über 80 Ländern mit einbezieht. Das Besondere Die Ergebnisse scheinen die gängigen Ernährungsempfehlungen doch in Frage zu stellen. Wir besprechen die Ergebnisse und auch die Kritikpunkte der Studie und was wir aktuell daraus mitnehmen können.
Ich möchte euch heute gerne ein eigenes Projekt vorstellen. Fertig aufbereitete Infografiken, Arbeitsblätter und übersichtliche Abbildungen, die du in der Praxis mit deinem Patienten oder für deine Vorträge verwenden kannst. Erklärung und Einteilung aktueller Studien oder Fragen zu Supplementen. Das spart Zeit und erleichtert dir die Arbeit. Das gibt es jetzt und das Ganze heißt EssWissen Club für Praktiker. EssWissen für Praktiker ist eine einzigartige Membership Plattform. Die Expertinnen Ulrike Gonder, Daniela Pfeifer und ich Julia Tulipan haben sich für dieses Projekt zusammengetan.
Julia (00:01:45) - Du kannst jetzt 14 Tage ohne Risiko testen und du erhältst Zugriff auf die umfangreiche Mediathek. Monatliche Q&As, Diskussion und Austausch mit anderen Expertinnen. Regelmäßige Kamingespräche mit exklusiven Gästen und vieles mehr. Klingt spannend.
Melde dich gleich an auf www.esswissen-club.com. Und wie gesagt, du kannst erst mal 14 Tage vollkommen ohne Risiko testen.
Liebe Ulrike, schön, dass du wieder da bist.
Ulrike (00:02:18) - Hallo Julia, schön, dass ich wieder da sein kann.
Julia (00:02:23) - Ich freue mich, dass wir eine weitere Folge in unserer Serie der Doppelkonferenz aufnehmen können. Und für heute haben wir uns etwas Aktuelles überlegt und etwas Aktuelleres ausgesucht. Obwohl, auch diese Arbeit von heute hat eine lange Geschichte, eine Vorgeschichte und die sich über die letzten Jahre oder Jahrzehnte sogar erstreckt. Und zwar heute geht es um die sogenannte Pure Study.
Ulrike (00:02:54) - Die Pure Study. Genau. Die ist komischerweise gar nicht so sehr bekannt. Also es gibt ja viele Studien, die dann irgendwie weiß ich Framing, Ham oder Women zählt oder so, die den oder die, die Study, also die amerikanische Krankenschwestern Study.
Ulrike (00:03:11) - Gut, dazu gibt es mittlerweile so viel, so viele Veröffentlichungen und die wird ja auch immer sehr von den Medien aufgenommen. So, und bei der ist das ein bisschen anders. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Denn die Bio Study hat ja viele herkömmliche Ernährungsempfehlungen, so ja, ich will nicht sagen auf den Kopf gestellt. Das kann sie nicht, weil sie eine Beobachtungsstudie ist. Aber sie hat doch viele herkömmliche Ernährungsempfehlungen in Frage gestellt. Also pur bedeutet prospektive, also in die Zukunft gerichtete Beobachtungsstudie. Natural also. Und er steht für urban and rural, das ist Englisch und heißt eben also städtisch und ländlich. Epidemiologische Studie, also das e steht für Epidemiologie, also beobachten. Das heißt keine Interventionsstudie. Leute haben keine Diät gemacht, aber sie wurden befragt. Und was eben die Purster, die Auswahl, also die, die ist. Vor gut zehn Jahren haben die begonnen und denen war wichtig, den Initiatoren, die sie übrigens initiiert von von der kanadischen Gesundheitsinstitution in Zusammenarbeit mit mit verschiedenen Universitäten weltweit und das unterscheidet sie halt von vielen Studien, dass sie also jetzt nicht ganz den globalen Ansatz hat, weil sie nicht wirklich aus jedem Land Daten hat, aber doch aus vielen Regionen.
Ulrike (00:04:30) - Und das unterscheidet sie halt wirklich von von vielen anderen Beobachtungsstudien. Denn das meiste, zumindest das, was wir lesen können. Ich meine, wir können alle kein Kyrillisch und kein Chinesisch, aber das meiste, was so in der Fachliteratur kursiert und das, was man eben auch lesen und verstehen kann, ist eben aus Nordamerika, aus Europa, aus westlichen Ländern, aus wohlhabenden Ländern. Und ja, dann ist das ist eben nur ein Teil der Wirklichkeit und pure hat sich eben zu. Aufgabe gemacht, sowohl städtische als auch ländliche Regionen zu begucken, auch in verschiedene Länder zu gehen. Es begann mit 18 Ländern auf fünf Kontinenten, und das war schon. Das war schon sensationell. Die haben das mittlerweile erweitert, sind, glaube ich, mittlerweile 27 Länder. Sechs Kontinente sind auch mittlerweile eine ViertelMillion Leute. Also es fing mit 135.000 an und was die gemacht haben, das ist natürlich eine beobachtende Studie. Das heißt, sie haben mit Fragebögen gearbeitet und natürlich muss man da auch sagen, die üblichen, die üblichen Vorbehalte. Aber Sie haben eben schon sorgfältig gearbeitet und haben ganz spannende Erkenntnisse gefunden.
Ulrike (00:05:44) - Und es gibt eben schon ein paar Publikationen, das ist angesprochen. Die Studie hat schon eine gewisse Historie, und ich denke, da können wir kurz gucken, was schon rausgekommen ist und wollen aber dann auch noch einmal bei einer ganz aktuellen Publikation anknüpfen und die ein bisschen genauer diskutieren. Und auch spannende, spannende.
Julia (00:06:06) - Vielleicht genau weil was man was vielleicht den einen oder anderen sonst verwirrt oder wenn man nach Pure sucht, dass es eben nicht eben nicht eine einzige Publikation ist, weil das ja über so viele Jahre schon läuft. Und da kommt natürlich laufend wird da publiziert, immer unterschiedliche Aspekte, die man sich angeschaut hat, weil die Chancen haben sich in dieser Studie viele Aspekte oder es geht einfach um den Einfluss von Modernisierung, Urbanisierung, Globalisierung auf Gesundheitsverhalten, auf verschiedenste Gesundheitsaspekte, auf Herz Kreislauf Erkrankungen, Krebs, Lungenerkrankungen, Übergewicht. Das heißt, da gibt es ganz, ganz viele Spezialausgaben oder Publikationen. Und wir haben auch in den Shownotes verlinkt zu der Originalwebsite, wo man sich noch mal alles ganz genau anschauen kann, wo man auch alle Publikationen, die jemals im Rahmen oder aus diesen Daten heraus entstanden sind, veröffentlicht wurden.
Julia (00:07:06) - Also nur das wollte ich noch mal sagen. Genau.
Ulrike (00:07:09) - Ja, genau.
Julia (00:07:09) - Und für uns jetzt, was wir uns jetzt einfach anschauen, ist mehr so die Outcome oder die Ergebnisse, die im Bezug auf Ernährung da rausgekommen sind oder was was dazu spannendes publiziert wurde. Du hast ja schon angedeutet, ein bisschen kontrovers ist es oder wie wurde es aufgenommen? Das fand ich ganz interessant, weil es eben tatsächlich auch in den auch im Abstract so formuliert ist, dass die Ergebnisse nahelegen, dass die gängigen Ernährungsempfehlungen oder gültigen Empfehlungen zu überdenken wären. Und ganz interessant, wie jetzt in Vorbereitung auf das Podcast ein bisschen mehr recherchiert habe, bin ich auf ganz viel, wie soll ich sagen kritische Stimmen gestoßen aus der DGE etc..
Ulrike (00:08:00) - Die ansonsten auch wünschen die kritischen Stimmen.
Julia (00:08:02) - Ja.
Ulrike (00:08:03) - Ja, kommt jetzt.
Julia (00:08:05) - Die sagen also sagen Achtung, Achtung! Also die die Ergebnisse der Studie sind mit Vorsicht zu genießen usw und so fort und bringen berechtigterweise die Kritik, die du ja oder die Einschränkungen vor, die du ja auch schon eingangs erwähnt hast, dass es zum Beispiel eine epidemiologische Studie ist.
Julia (00:08:28) - Und solche Studien können nie Ursache Wirkung Beziehung nachweisen. Sie können immer nur eine Korrelation und eine Assoziation zeigen.
Ulrike (00:08:40) - Was sie aber zeigen können, wenn die herkömmlichen Empfehlungen nicht stimmen, Also wenn die jetzt mit dieser großen Studie mit so vielen Leuten aus so viel unterschiedlichen Kontexten, mit unterschiedlicher Bildung, unterschiedlichem Einkommen und wenn die dann durchgängig also die erste Publikation hat zum Beispiel durchgängig gefunden je mehr Kohlenhydrate gegessen werden, desto schlechter ist es für die Herz Kreislauf Gesundheit. Natürlich sind Menschen, die 70 % ihrer Kalorien in Form von Kohlenhydraten Aufnehmende sind, oft arme Leute, die eben nur ihre Schale Reis haben. Also wir können jetzt nicht sagen und das ist mir auch wichtig, dass wir das nicht überinterpretieren, denn wir können jetzt nicht sagen, die Kohlenhydrate machen das. Aber im Umkehrschluss muss man sagen Wenn doch die Kohlenhydrate mit zu uns ja eine lineare Beziehung gewesen Fast ja, Wenn die Kohlenhydrate doch mit zunehmendem Anteil mit mit mehr auch auch mit mehr Sterblichkeit, also die Lebenserwartung sinkt, die kardiovaskulären Erkrankungen als wichtige Todesursache nehmen zu. Und in der zweiten Publikation wurde dann auch gezeigt, dass auch die Risikomarker sich beim höchsten Kohlenhydratverzehr am ungünstig ungünstigsten verändern.
Ulrike (00:09:43) - Wenn das doch so ist, dann ist aber die Frage erlaubt, ob die herkömmlichen Ernährungsempfehlungen, die genau das sagen, kritisch zu hinterfragen sind. Mehr haben die Studienautoren nicht gemacht. Das ist auch richtig so und ich finde das ja immer so eine schöne Doppelmoral, wenn irgendwas kommt, was, was den Etablierten. System nicht in den Kram passt, dann können sie plötzlich alle Methodik und wissen plötzlich, was man sagen darf und was nicht. Aber bei jedem anderen Firlefanz, der auch nur grob in ihre Richtung kommt, ist dann irgendwie alles prickelnd. Da wird mit zweierlei Maß gemessen, wenn ich das mal so sagen darf. Und das ist schon frappierend. Also die ersten Publikationen haben ganz klar sprechen ganz klar die Fette frei, Ja. Sprechen den Kohlenhydraten kein gutes Zeugnis aus. Und die haben auch nach verschiedenen Fettsäuren geguckt. Witzigerweise war ein Ergebnis der ersten der ersten Auswertung, dass insbesondere eine erhöhte Zufuhr gesättigte Fettsäuren mit weniger Schlaganfällen einhergeht. Und da ist es in der Tat auch so, dass es andere Beobachtungsstudien gibt, zum Beispiel aus Japan, die das bestätigen.
Ulrike (00:10:51) - Ja, das heißt jetzt nicht, dass wir jetzt alle ganz viel gesättigte Fettsäuren essen dürfen. Das kann so eine Studie nicht belegen. Aber es ist zeigt schon oder stellt sehr in Frage, dass die immer noch übliche Empfehlung, möglichst wenig gesättigte Fettsäuren zu essen, ja offenbar Humbug ist. Ja, zumindest wenn es eben um wichtige wichtige Sachen gibt. Also insofern finde ich die Kritik hier völlig überzogen. Sie ist wichtig und zum Teil richtig. Aber da wird ganz laut. Wenn man über die tollen Ergebnisse der Studie dann kaum was liest. Ja.
Julia (00:11:27) - Genau das würde ich auch das einzige sagen, was man einfach ein bisschen hier anmerken muss, dass wirklich mit zweierlei Maß gemessen wird, weil wie oft wird. Ich denke da nur an die. Ja, rotes Fleisch macht Darmkrebs Studie oder so, die irgendwie so wie Weihnachten alle Jahre wieder ausgegraben wird. All diese Sachen sind immer nur epidemiologische Studien oder was? Die letzte, die jetzt erst war mit. Wer sich Low Carb ernährt, stirbt früher. Das waren doch die Schlagzeilen.
Julia (00:11:59) - Ja was eine epidemiologische Studien da mal geschaut auf Low Carb, Da ging es gar nicht um Low Carb. Ja, also überhaupt nicht. Also methodisch furchtbar, so so eine solche Aussagen zu treffen. Und da wird auf einmal ganz laut geschrien und. Und auch bei den epidemiologischen Arbeiten gibt es natürlich solche und solche und die da sicherlich eher dazu in der Lage, solche Aussagen zu treffen, als jetzt diese Low Carb und die Mortalität. Ja.
Ulrike (00:12:32) - Genau. Also man muss. Ich habe mal geguckt dieses Institut, dieses kanadische Institut, das die Biostudie macht, die haben auch Sachen, die ich ganz komisch finde, also wie zum Beispiel diese multipel, dass man eben den Leuten jetzt Kombipräparate gibt, um Herz Kreislauf Erkrankungen zu verringern. Das finde ich eher eine schräge Idee. Aber jetzt hier bei der Studie muss man sagen immer im Kontext dessen, was eine epidemiologische Studie kann, ist die ganz ordentlich gemacht. So, und jetzt gibt es eine neue Publikation. Das war ja sozusagen der Anlass. Ich habe ja, glaube ich, ganz begeistert gesagt, da gibt es was Spannendes.
Ulrike (00:13:06) - Und zwar ich erzähle kurz, was die gemacht haben. Die haben anhand ihrer Daten einen großen Datensatz, und die haben dann anhand ihres Datensatzes geguckt. Der Verzehr welcher Lebensmittel korrelierten oder geht mit einem verringerten Sterberisiko und verringerten Herz Kreislauf Erkrankungen einher. Und dann sind Sie tatsächlich fündig geworden. Und zwar haben Sie sechs Lebensmittelgruppen identifiziert, wo Sie wirklich in den Daten inverse Korrelationen gefunden haben. Also je mehr man davon ist oder oder wenn man je mehr ist falsch, wenn man eben eine bestimmte Mindestmenge ist. Also weiß ich 2 bis 3 Portionen Obst, Gemüse, Nüsse, Hülsenfrüchte, Fisch, feuchte Milchprodukte. Interessanterweise. Also sie haben alle Milchprodukte untersucht. Es waren aber überwiegend Vollfette, nämlich überall da, wo, wo es noch keine Ernährungspropaganda gibt. Dann essen die Leute im Voll fette Milchprodukte und da haben sie tatsächlich Zusammenhänge gefunden, und zwar eben. Also Schützende darf man wieder nicht sagen, sondern Inverse. Also wenn eben das in ordentlicher Menge gegessen wurde und man hatte auch genug Energie aufgenommen, dann war tatsächlich also wenn man den Sie haben da so eine Skala entwickelt, ja, und wer eben all diese Lebensmittelgruppen hatte und mindestens fünf Punkte auf der sechs Punkte Skala erreicht hat im Vergleich zu denen, die unter einem Punkt waren, der hat tatsächlich eine um 30 % verringerte Sterblichkeit.
Ulrike (00:14:28) - Das sind natürlich relative Risiken, auch das muss man wieder einordnen. Aber das ist ein tolles Ergebnis, was man sonst so oft nicht sieht. Und dann auch Herz, also die Erkrankungen, Herzinfarkt, Schlaganfälle waren dann zwischen 14 und 17 % auch reduziert. Also ein ganz schönes Ergebnis. Und daraus haben sie diese Skala berechnet. Und dann haben Sie geguckt, passt das in verschiedenen Ländern? Und siehe da, es hat in verschiedenen Ländern, also auch mit verschiedener Einkommensstruktur funktioniert. Das fand ich ganz interessant. Dann haben Sie Ihren. Vor allem angewendet auf Daten aus anderen Studien, zum Beispiel die Interhard und die Inter stroke, also große Studien aus verschiedenen Ländern, wo man schon Daten hatte und auch da hat er ihre Skala funktioniert. Das heißt, auch da war mit diesen sechs Lebensmittelgruppen. Wer die in einer vernünftigen Menge moderaten Mengen in seiner Ernährung hatte, waren tatsächlich die Krankheitsrisiken und wo ermittelt auch die Sterberisiken verringert. Spannend. So und und und. So kommen die dann am Ende auf Daten aus 80 Ländern. Also sie haben quasi aus ihren Daten den Score, die Skala berechnet, haben es mit anderen Studien verglichen.
Ulrike (00:15:36) - Waren die Werte so ähnlich? Das ist ja auch eine gewisse Validierung der Daten, wenn da nichts ganz anderes rauskommt. Und dann haben Sie noch was ganz spannend. Also da muss ich zwei Sachen noch sagen Fleisch und Vollkorn kam im Score nicht vor. Ja, weil Sie sagen, der Fleischkonsum spielt gar keine Rolle. Das ist weder schädlich noch noch gut. Also das kann man jedenfalls aus den Daten nicht rauslesen. Vollkorn spielt auch keine große Rolle und das finde ich auch ganz interessant. Und in den Pressemeldungen ging es immer nur um die fetten Milchprodukte, was ja schön ist, dass man jetzt endlich kapiert, dass man eben deren Fettgehalt da nicht reduzieren muss, aber dass im Grunde genommen damit auch in gewisser Weise das Fleisch rehabilitiert und das Vollkorn so ein bisschen entthront ist, das kam noch gar nicht so vor. Also das war noch eine wichtige Meldung und was ich dann sehr spaßig fast fand, es gibt ja andere Scores, mediterrane Ernährung. Na, da wird ja auch so eine Skala gerechnet. Dann haben die Amerikaner ihren Eating Index, dann gibt sie das Steuer, diese blutdrucksenkende Diät, und dann haben sie sozusagen die Daten verglichen.
Ulrike (00:16:39) - Aus den Studien haben sie ihnen ihre Skala genommen, die pure Skala genommen und all diese anderen Skalen und haben festgestellt, dass Ihre einfache Skala, also sechs Lebensmittel, sechs Punkte besser abschneidet, meistens als die anderen. Und jetzt kommt für mich der Knaller, was die wichtigste Meldung ist die Planetary Health Diät. Das, was wir jetzt alle global machen sollen, um angeblich gesund zu sein und die Welt zu retten, war vollkommen nutzlos. Die hat überhaupt nicht korreliert, weder mit der Sterblichkeit noch mit den Herz Kreislauf Erkrankungen und war insofern auch mit Pur gar nicht vergleichbar. Und das wäre die Meldung gewesen. Ja, finde ich. Ja, das ist doch wichtig. Ja, alle übernehmen das völlig unreflektiert. Und jetzt sehen wir, das ist eine Skala, die überhaupt gar keinen, gar keinen Nutzen hat. Ja, ja.
Julia (00:17:28) - Das ist halt immer dann leider das schade wieder in der Berichterstattung, dass es dann da weniger ist, halt nicht so schlagzeilenmäßig, so schön. Aber wenigstens wurde darüber berichtet und das ist auch schon mal wichtig, dass darüber berichtet wird und nicht nur quasi ach, das kann ja eh nix, sondern wenigstens auch diese dieser Aspekt von den Vollwert Milchprodukten und ich weiß nicht, ob in dem einen oder anderen auch noch was zum Thema Fleisch, dass es eben keinerlei, also überhaupt keine Rolle.
Ulrike (00:18:00) - Dann so ganz jwd. Aber die Schlagzeile war die Milch.
Julia (00:18:04) - Ja, genau.
Julia (00:18:07) - Ja, man muss einfach auch diese diese Daten sehen und das einfach im Gesamtkontext einordnen. Und man muss und vielleicht für mich zählt immer ich muss mich immer fragen Macht, gibt es Wirkmechanismen, die mir das erklären können, Also kann das Sinn machen? Ja, und es ist ja doch so, dass wir. Wirklich genügend Daten dazu haben. Was viele Kohlenhydrate machen? Ja, wenn man Insulinresistenz, Blut, blutzuckersteigernd usw. Also das ist ja, das lässt sich ja auch physiologisch erklären.
Ulrike (00:18:48) - Wir haben auch viele Studien, die gezeigt haben, dass eben die Gesättigten unschädlich sind. Und was halt auch noch ein wichtiger Aspekt ist, was wir glaube ich viel zu oft vergessen ist, dass natürlich Armut als als wichtige Ursache auch für eine schlechte Ernährung da ist. Also da nützt ja nichts, den Leuten zu sagen weiß ich, Gemüse und Fisch ist gesund, wenn ich mir das nicht leisten kann. Ja, also das ist für mich jetzt auch so ein ganz wichtiger Aspekt, wo man viel mehr gucken muss, also Nahrungssicherheit und dann aber eben nicht falsche Sachen wie jetzt Planetary Health, wo man dann noch 13 Gramm Ei im Monat essen darf oder so, sondern dass man wirklich die nährstoffdichten Lebensmittel, dass das ja dass jeder Mensch Zugang hat.
Ulrike (00:19:28) - Ja, Punkt.
Julia (00:19:30) - Genau. Also wieder eine super spannende Arbeit. Pure Studie und da wird sicherlich noch mehr dazu rauskommen, weil die läuft ja weiter. Oder die, die die Datenauswertung auf jeden Fall. Und mal schauen, was da noch so alles dazu publiziert wird. Und ich hoffe ja, dass das das ist auch ein bisschen ankommt in den auch in den Entscheidungsgremien Und vielleicht noch so als letzten letzten Punkt, den man noch sagen kann ist, weil es ja darum ging quasi je mehr Kohlenhydrate vor allem wenn man in der ganz hohen Quintile ist sehr, sehr deutlich assoziiert ist mit ja, mit. Wie sagt man mit einer erhöhten Sterblichkeit, so muss ich sagen. Das rückt dann auch die neuesten WHOempfehlungen ein wenig in ein neues Licht, wo sich bis.
Julia (00:20:28) - Zu.
Julia (00:20:29) - 70 % 70 % Energy Energy, Prozent in Kohlenhydraten empfehlen.
Ulrike (00:20:37) - Das ist genau die Grenze, wo die Studie gezeigt hat, dass die Sterblichkeit am höchsten ist, auch die Armut am höchsten also. Und deswegen kann das ja gar keinen Sinn machen, sowas zu empfehlen.
Ulrike (00:20:47) - Das ist vielleicht beschreibend richtig, aber das ist ja hat ja mit gesunder Ernährung nichts zu tun. Also bleibt viel zu tun. Gut, dass wir immer wieder Spaß haben.
Julia (00:20:57) - Also danke für das Tolle, für die für das nette Gespräch wieder.
Julia (00:21:03) - Macht immer Spaß. Auch wieder.
Ulrike (00:21:07) - Ein neues Thema.
Julia (00:21:07) - Oder? Ja, wir.
Julia (00:21:08) - Finden sicher wieder neue Themen. Und auch wenn es dir gefallen hat, lieber Zuschauer oder liebe Zuhörerin, dann empfehle uns gerne weiter Teile des Podcast und abonniere natürlich den Kanal. Und wenn du Tipps, Fragen, Anregungen hast, hinterlasst gern einen Kommentar unter dem Video auch mit. Themen, die dich vielleicht interessieren. Also bis zum nächsten Mal.
Julia (00:21:34) - Tschüss.