Ist carnivore Ernährung wirklich Unsinn? Laut Dr. Matthias Riedl ja – aber stimmt das? Ich nehme seine Argumente aus dem "ISSGESUND"-Artikel unter die Lupe und widerlege sie wissenschaftlich fundiert Punkt für Punkt. Ich zeige, warum Fleisch seit 2,5 Millionen Jahren eine zentrale Rolle in unserer Evolution spielt, wie unser saurer Magen und unsere Anatomie perfekt auf tierische Nahrung angepasst sind und warum die Behauptung, uns fehlten Nährstoffe, falsch ist. Anhand von Studien, Isotopenanalysen und lebenden Jäger-Sammlergesellschaften wird klar: Fleischkonsum ist nicht die Ursache für Zivilisationskrankheiten, sondern hat uns evolutionär geformt. Ein Video für alle, die wissenschaftliche Fakten statt Mythen und Ideologie suchen – reinhören lohnt sich!
Takeaways
Kapitel
00:00 - Einleitung: Ist carnivore Ernährung wirklich Unsinn?
01:00 - Fleisch und Evolution: Die Rolle der Steinwerkzeuge
02:50 - Australopithecus: Erste Hinweise auf Fleischkonsum
04:20 - Eiszeit und große Jäger: Homo erectus und die Megafauna
06:30 - Übergang zur Sesshaftigkeit: Ein langsamer Prozess
09:00 - Unsere Anatomie: Zähne, Magen und Verdauungstrakt
11:30 - Nährstoffe aus tierischer Nahrung: Hohe Dichte und Bioverfügbarkeit
13:50 - Antioxidantien, Ketose und entzündungsarme Ernährung
16:10 - Fehlende große Studien? Evidenz aus Fallstudien und Evolution
18:30 - Fazit: Fleisch als zentrales Nahrungsmittel der Menschheit
Original Artikel: Iss Dich Gesund / 01-2025/ Seite 79 "Riedls Aufreger"
Literaturquellen:
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Julia Tulipan (00:00.046)
Ist carnivore Ernährung wirklich reiner Irrsinn?
Laut Dr. Matthias Riedl von den Ernährungs-Docs ist es das. Und er hat dazu einen Artikel geschrieben in der ISSGESUND Ausgabe von Dezember 2024. Und ich werde jetzt Schritt für Schritt durch all seine Argumente durchgehen und zeigen, wo er einfach falsch liegt, was er einfach auch falsch repräsentiert, ob es wissentlich ist oder unwissentlich.
kann ich natürlich nicht sagen. gehe einfach davon aus, dass er sich leider nicht mit dem Thema beschäftigt und auch nicht recherchiert hat. Denn wenn man es recherchiert, dann wäre man auf die richtigen Studien auch gestoßen. Und jetzt werde ich wirklich einen Punkt nach dem anderen mit euch durchgehen. Es fängt schon damit an, dass er in der Unterüberschrift schreibt, dass Fleisch eine sekundäre Rolle in unserer Evolution gespielt hätte und
sich unsere Ahnen zu 70 bis 95 Prozent pflanzlich ernährt hätten. Gut, das erste Mal ist, was heißt unsere Ahnen, also wie weit gehen wir zurück? Und das Fleisch eine sekundäre Rolle in unserer Evolution gespielt hätte, ist absolut falsch und wissenschaftlich sehr, sehr gut belegt. Ihr findet übrigens alle Studien, die ich zitiere, unter diesem Video. Das heißt, das ist common knowledge, dass die
Evolution des Menschen ist sehr stark durch das Fleisch und Fleischkonsum geprägt. Das hat vielerlei Gründe. Das erste ist, dass wir wissen, dass vor 2,5 Millionen Jahren die Erde kälter geworden ist. Das Klima hat sich verändert. Die großen Wälder haben sich zurückgezogen. sind Tundren und Prärien und offenes Grasland entstanden. Später war das alles mit Eis bedeckt. Das ist ein langer Prozess.
Julia Tulipan (02:04.782)
Und im Zuge dessen mussten wir uns auch verändern. Und wir wissen, dass vor 2,5 Millionen Jahren noch was anderes passiert ist, nämlich das Aufkommen von Steinwerkzeugen. Und warum das wichtig ist, da kommen wir noch drauf zu sprechen. Das heißt, vor 2,5 Millionen Jahren beginnt das Klima sich zu verändern und wir müssen mehr Fleisch essen, denn Pflanzen werden immer weniger und weniger, da wächst keine Frucht mehr auf dem Baum.
Woher wissen wir das? Dazu gibt es natürlich Publikationen, zum Beispiel von The Heinzel et al. aus Science 1999. Das ist jetzt nicht gerade erst publiziert. Die zeigt, dass schon Australopithecus begonnen hat, mehr tierische Nahrung in seine Speiseplan zu integrieren. Und hier war das Aufkommen der Steinwerkzeuge ganz besonders wichtig.
Und das erklärt auch, warum wir keine Reißzähne haben, denn die Steinwerkzeuge haben das nicht notwendig gemacht. Die Steinwerkzeuge haben uns ermöglicht, schon zum Beispiel Schädelknochen oder die großen Längsknochen zu öffnen und hier an hochwertiges Eiweiß und natürlich Fettknochenmark oder das Gehirn zum Beispiel ranzukommen. Das heißt, mit Beginn der
Aufkommen der Steinwerkzeuge vor 2,5 Millionen Jahren sehen wir einen deutlichen Anstieg tierischer Nahrung in unserem Speiseplan. Und das weiß man aus sogenannten Isotopenanalysen. Dabei schaut man sich quasi eine Art von Fingerabdruck an, die sich eindeutig unterscheiden, ob ein Tier reiner Pflanzenfresser ist oder ob ein Tier reiner Fleischfresser ist. Und da fallt schon Australopithecus.
in die Fleischfresser-Kategorie von seinem Isotopenfingerabdruck. Das heißt, können festhalten, seit mindestens 2,5 Millionen Jahren spielt Fleisch eine wichtige Rolle und sie wird immer wichtiger im Laufe dieser Zeit, denn es wird kalt. Und dann haben wir Homo erectus und Homo habilis, die extrem gute Jäger waren, die sehr, sehr fleischbasiert gegessen haben. Klar,
Julia Tulipan (04:17.55)
Da war halt nichts anderes, wenn alles mit Eis bedeckt ist. Wir haben die eiszeitliche Megafauna, also wir haben das Aufkommen von sehr, sehr großen Tieren wie dem Mammut, dem Wollnashorn, dem Höhlenbären usw. Es gab sehr, sehr viele sehr große Tiere. Und es reicht somit auch, so ein Tier zu erlegen. Und das reicht uns dann für viele, viele Monate auch aus. heißt, Jagderfolg war auch gar nicht.
Auf täglicher Basis wichtig. Auf der anderen Seite haben wir noch etwas anderes gemacht. Wir waren nämlich sehr gute Beute-Steeler. Man hat gewartet, bis ein anderes Raubtier eine Beute schlägt. Man hat gewartet, bis das Viech fertig gefressen hat und dann abgezieht. Man holt sich den Rest, auch wieder die Steinwerkzeuge, sehr wichtig. Oder man ist in der Gruppe hingegangen und verscheucht.
Das Raubtier kurz nimmt sich etwas, schneidet sich etwas ab von dem erlegten Beutetier und flieht dann wieder. Und diese Strategie machen auch heute lebende Jägersammlergesellschaften noch, wie zum Beispiel die Hadster in Tansania. Also wir sind sehr gute Jäger. Wir haben schon als Steinzeitmenschen viele Tiere ausgerottet. Auch das können wir. Tierische Nahrung, also Fleisch im weitesten Sinne.
spielt seit mindestens 2,5 Millionen Jahren eine unglaublich wichtige Rolle, eine zentrale Rolle in unserer Entwicklung. Wir sind fakultative Karnivore, wir sind extrem gut angepasst an das Essen von Fleisch, dazu komme ich noch. Deswegen erschließt sich mir nicht, woher Dr. Riedl die Information hat, dass unsere Ahnen, ich weiß nicht, wann die sein sollen, hauptsächlich
Pflanzen gegessen haben, vor allem wie die das während der Eiszeit gemacht haben wollen. Das wäre natürlich die nächste große Frage. Dann muss man noch mal festhalten, wenn wir schon in einem steinzeitlichen Kontext sind. Vor etwa 12.000 Jahren ändert sich ja etwas, denn wir haben den Übergang von Jägersammlergesellschaft zur sesshaften Lebensweise. Und 12.000 Jahre ist der Zeitraum, wo wir wissen, dass
Julia Tulipan (06:40.814)
dann schon Gräser domestiziert wurden, später dann auch Tiere domestiziert wurden. Und das fand dann initial im fruchtbaren Halbmund statt. Zwischen Euphrat und Tiergräß kennt man vielleicht noch. Das war der Ort, dem dann das erste Mal überhaupt klimatische Bedingungen so günstig waren, dass Gräser gewachsen sind, dass man Gräser kultivieren konnte und daraus dann Emmer, Einkorn usw. entstanden ist.
Das heißt natürlich auch, dass der Übergang von Jägersammlergesellschaft zur sesshaften Lebensweise, der war ja nicht so und jetzt bin ich sesshafter Bauer, sondern das war ein Gradueller. Und wir sehen das heute noch. Es gibt Jägersammlergesellschaften, die ein bisschen Landwirtschaft machen. Es gibt aber auch landwirtschaftlich oder sesshaft lebende Völker, die auch natürlich noch jagen und sammeln. Das heißt, wir haben irgendwo
immer eine Grauzone und einen langsamen Prozess. Und das findet man zum Beispiel auf 20.000, 25.000 Jahre zurückliegend. Sehr wohl natürlich quasi primär Jägersammlergesellschaften, die aber schon Aspekte der sesshaften Lebensweise mit integriert haben. Ist also eine Grauzone. Allerdings im großen Kontext von Evolution sind auch 20.000 Jahre keine Zeit und wir sprechen von
der Entstehung des Homo sapiens von etwa 200.000 Jahren. Und das sind natürlich 20.000 Jahre, nicht viel. Das heißt, wir haben den Großteil unserer evolutionären Geschichte als primär Carnivore verbracht. Und Fleisch hat uns geprägt und wir sind daran angepasst. Dazu komme ich zum nächsten Punkt von Dr. Riedl, nämlich einmal für der morphologische Anpassung einiges.
ins Feld, einmal unsere Zähne und dann auch den Magen. Was die Zähne betrifft, habe ich schon gesagt, wir brauchen keine Reißzähne oder ein Scherngibiss, wie das ein Hund hat. Wir haben Werkzeuge entwickelt und brauchen das einfach nicht. Dafür haben wir aber auch nicht die typischen Pflanzenfresserzähne mit den ganz großen Kauflächen, die auch nachwachsen natürlich, zum Beispiel Zähne von Pferden.
Julia Tulipan (09:03.63)
oder anderen Pflanzenfresser, schieben sich ja immer nach, weil die starken Abrieb ausgesetzt sind. Auch das haben wir nicht. Also kein typisches Pflanzenfressergebiss. Wir haben vielleicht auch kein typisches Fleischfressergebiss, weil das aus unserem evolutionären Ursprung her nicht so war. Wir mussten das aber auch nicht entwickeln, weil wir ja Werkzeuge entwickelt haben. Und das war quasi der Punkt. Die Entwicklung von Werkzeug.
Die Zunahme tierischer Nahrung in unserer Ernährung geht Hand in Hand mit der Zunahme unserer Gehirngröße. Das heißt auch, dass hier sicherlich ein Zusammenhang ist zwischen dem Zugang zu hochwertiger tierischer Nahrung, hochwertigen Eiweiß und Fetten, die einfach aufzunehmen sind, für die kein aufwendiger Verdauungstrakt notwendig ist.
Stattdessen konnten wir ein sehr teures und energiehungriges Gehirn entwickeln. Den zweiten Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die Magensäure. Und da muss ich einfach sagen, da hat Herr Dr. Riegel offensichtlich nicht aufgepasst in Physiologie. Denn wir haben einen ganz, ganz sauren Magen. Und zwar liegt unser pH-Wert zwischen 1,5 und 2, was extrem sauer ist.
und was sogar absolut bei Carnivoren, Tieren und sogar Aasfressern zu finden ist. Unser Magen ist also extrem sauer, ist perfekt darauf angepasst, eventuelle pathogene Keime auf Fleisch auch abzutöten. Wir haben einen langen, dünnen Darm und einen kurzen, Darm, was auch sehr typisch ist. Auf jeden Fall für alles Fresser. Wir haben keine spezialisierte Darmflora.
die uns hilft, Pflanzenmaterial aufzuspalten, wie das vielleicht ein Gorilla hat. Und wir haben keinen spezialisierten gekammerten Magen, wie das Wiederkäuer haben. Das heißt, wir sind nicht in der Lage, Pflanzenmaterial entsprechend so aufzuspalten, mit Hilfe von Bakterien, an Fettsäuren und Aminosäuren ranzukommen. Deswegen brauchen wir auch das Fleisch für die hochwertigen Aminosäuren und die hochwertigen Fettsäuren. Das heißt, es ist
Julia Tulipan (11:21.934)
de facto tatsächlich falsch, was Dr. Riedl sagt, dass unser Magen nicht sauer genug wäre. Und dazu gibt es viele Publikationen, zeigen, dass unser Magen sehr sauer ist. Wie gesagt, alle wissenschaftlichen Quellen findest du hier eingeblendet oder unter dem Video. Der nächste Punkt, den Dr. Riedl anführt, dass wenn man hauptsächlich tierische Produkte zu sich nimmt, dann essentielle Nährstoffe fehlen würden.
Er nennt hier als Beispiel Vitamin C Beta-Carotin oder die Folsäure oder so Dinge wie Antioxidantien. Hierzu gibt es mehrere Punkte zu sagen. Einmal ist es so, dass die Nährstoffdichte in tierischen Lebensmitteln sehr sehr hoch ist. Das heißt, ich habe alle notwendigen Vitamine, Mineralstoffe, die ich brauche, tierischen Produkten drinnen. Wir nennen hier einfach zum Beispiel die Leber, das Herz oder
Andere Innereien, aber auch Muskelfleisch, ist extrem nährstoffdicht. Wir haben Vitamin C genauso drinnen wie alle wichtigen fettlöslichen Vitamine. Selbstverständlich gibt es hierzu Arbeiten, die sich das angeschaut haben. Und hier sieht man, wenn ich hier dann die Studie eingeblendet dass in den tierischen Lebensmitteln die Nährstoffdichte auch auf Kalorien gesehen ist.
deutlich höher ist als das im pflanzlichen Lebensmittel der Fall ist. Das heißt, ich muss auch viel weniger davon essen. Nicht nur, die Nährstoffdichte höher ist, auch die Bio-Verfügbarkeit der Nährstoffe, die da drinnen ist, ist viel höher. Antioxidantien ist ein anderes Thema. Einmal ist die Sache, wenn ich mich entzündungsarm ernähre und eine carnivore Ernährung ist, entzündungsarm und nährstoffdicht, dann habe ich natürlich auch einen viel weniger hohen Bedarf an Antioxidantien.
Das zweite ist, dass ich alle Nährstoffe zuführe, meine eigenen Antioxidantien zu machen, nämlich Glutadion, körpereigenes Antioxidant. Und der dritte Punkt ist, dass ich dann wahrscheinlich auch schaffe, mal Fastenphasen einzubauen und nicht ständig zu essen. Dann komme ich in die Ketose und Ketone sind ebenfalls Antioxidantien, außerdem helfen sie, die körpereigenen Antioxidantien, nämlich Glutadion, zu regenerieren. Das heißt,
Julia Tulipan (13:43.694)
Das ist doppelt gemoppelt. Der dritte Punkt, der dazu zu sagen ist, dass wenn wir uns heute lebende Jägersammlergesellschaften anschauen, dann sehen wir, dass das Gros dieser Jägersammlergesellschaften zwischen 45 und 65 Energieprozent über tierische Nahrung zu sich nehmen und dass es keine einzige vegane Jägersammlergesellschaft gibt, es aber sehr wohl Jägersammlergesellschaften gibt, die sich
fast ausschließlich von tierischer Nahrung ernähren. Und hierzu ist zu sagen, dass Jägersammler nicht nur 30 Jahre alt werden, sondern sie, sobald sie die kritische Kinder- und Jugendphase überstanden haben, zwischen 70 und 80 Jahre alt werden und frei sind von den sogenannten Zivilisationskrankheiten. Das heißt, nicht an Herzinfarkten, Schlaganfall, Krebs und Autoimmunerkrankungen sterben.
Dazu greife ich vor, dass die Inuit mit ihrer so fleischlastigen und fettreichen Ernährung ein extrem hohes kardiovaskuläres Risiko haben. Das ist auch nur halb richtig. Denn die Inuit, wenn sie traditionell leben, haben sie natürlich gar kein erhöhtes Risiko. Denn es ist so wie bei allen anderen Jägersammlergesellschaften, wenn sich eine menschliche Population artgerecht ernährt, dann ...
finden sich auch keine Zivilisationskrankheiten, deswegen heißen die auch so. Aber die Inuit sind besonders empfindlich auf die industrialisierten Lebensmittel, also Zucker, Alkohol, Mehl. Und da haben wir dann mit der Einführung dieser Lebensmittel vor einigen Jahrzehnten einen unglaublichen Anstieg an Übergewicht, Diabetes und allen Folgeerkrankungen natürlich gesehen.
Neben den Inuit gibt es ja andere Jägersammlergesellschaften, die sich ebenfalls sehr fleischlastig ernähren. Natürlich jeder Jägersammlergesellschaft, die irgendwo im Polarkreis lebt oder bei dem Norden. Wir haben die Hirtenvölker der Mongolei, haben die Sami zum Beispiel in Finnland und Nordschweden. Wir haben aber auch die Maasai in Afrika, nur einige zu nennen. Auch hierzu gibt es Studien zum Beispiel von Lauren Cotain.
Julia Tulipan (16:07.854)
und Beuteiten, die ich ebenfalls verlinke. Der nächste Kritikpunkt von Herrn Dr. Riedl ist, dass es keine großen Studien gebe. Und das ist natürlich richtig. Es gibt noch keine groß angelegten Studien. Das kann es noch nicht geben, denn die Carnivore-Ernährung als therapeutisches Werkzeug, und das möchte ich hervorheben, es ist eigentlich ein therapeutisches Werkzeug, ist natürlich noch sehr jung.
Es gibt aber einmal jetzt all diese Evidenz, die ich mir nehmen kann aus der evolutionären Geschichte und aus lebenden Jägersammlergesellschaften. Auf der anderen Seite habe ich aber sehr gut und hochrangig publizierte Fallstudien, zum Beispiel bei denen mit einer Carnivorenernährung Erkrankungen wie bipolarer Störungen, Angststörungen, Essstörungen, Morpus Crohn oder andere Autoimmunerkrankungen.
bereits signifikant verbessert werden konnten, die vorher nicht auf traditionelle medikamentöse Therapie oder klassische Therapie angesprochen haben. Und das muss man natürlich respektieren und mit reinnehmen in die eigene Hypothesenformulierung. Und das gleiche Argument müsste man aber auch entgegen der veganen Ernährung bringen, denn auch hier muss man sagen, alle Evidenz, die bisher da ist,
basiert auf sehr schwachen epidemiologischen Studien, bei denen keine Ursache Wirkung Beziehung abgeleitet werden kann und dass auch hier in kontrollierten klinischen Studien keine Überlegenheit einer veganen Ernährung, einer gut formulierten Omnivoren Ernährung oder Carnivoren Ernährung gezeigt werden konnte. Dr. Riedl nennt hier auch epidemiologische Studien
als Beweis dafür, dass gesättigte Fette eindeutig, wie er es nennt, gezeigt haben, dass es für Zivilisationskrankheiten verantwortlicher ist. Das ist faktisch falsch. Dazu gibt es eine Meta-Analyse des American College of Cardiology, die eindeutig als Schlussfolgerung sagen, dass gesättigte Fette in ihren natürlichen Matrix als unbedenklich einzustufen sind.
Julia Tulipan (18:25.774)
Und wie gesagt, wenn wir wieder in unsere evolutionäre Geschichte schauen, macht das überhaupt keinen Sinn, denn dann wären wir vor 2,5 Millionen Jahren ausgestorben, wenn das wirklich ein Problem wäre. Und es dürfte auch Gesellschaften wie die Inuit oder die Maasai oder die Sami gar nicht geben. damit, das ist ganz normales wissenschaftliches Reasoning und damit kann ich diese Hypothese ad acta legen, was einfach falsch ist. Und am Schluss
holt er dann auch noch das alte Cholesterin-Thema wieder hervor, wo man einfach sagen muss, das hat schon Enzel Kies in den 1950er Jahren gesagt, dass Cholesterin in der Nahrung keinen Einfluss auf Cholesterin in unserem Blut hat oder nur minimal und vollkommen zu vernachlässigen ist. Denn Dr. Riedl sagt, wenn wir schon Fleisch essen, dann sollte das Pute oder Huhn sein oder wild. Und wieder.
der Blick in die Vergangenheit. Wir haben sicher nicht Pute oder Huhn gejagt, sondern wir haben die großen Säugetiere, die großen Tiere gejagt und die gegessen. Das heißt, rotes Fleisch, Rind, Aueroxen, Büffel, was auch immer. Wildschweine wurden gegessen en masse und sicherlich nicht Huhn oder Pute. Wie gesagt...
Allein das Argument des Cholesterins in dem Fleisch aufzubringen ist einfach absurd und wirklich nicht nur Schnee von gestern, sondern Schnee aus 1920. Also zusammenfassend kann man sagen, Fleisch begleitet uns seit vielen, Hundertentausenden von Jahren und hat uns in unserer evolutionären Geschichte geprägt, hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind.
Die Möglichkeit, überhaupt Pflanzen in irgendeiner vernünftigen Menge anzubauen, besteht erst seit wenigen Zehntausend Jahren. Das heißt nichts in einem evolutionären Kontext. Das muss ich auch wahrnehmen. Unser Magen ist sauer. Wir sind perfekt an das Essen von Fleisch angepasst. Wir kriegen alle Nährstoffe aus tierischer Nahrung. Selbst wenn man sich 100 Prozent Carnivore ernähren würde.
Julia Tulipan (20:48.046)
Obwohl auch das ja nur ein ganz kleiner Teil der Menschen macht und primär eine therapeutische Intervention ist. Inuit sterben nicht an Herzinfarkt, weil sie viel Fleisch oder Fisch oder Fett essen, sondern weil sie mit Alkohol, Süßigkeiten und Mehl krank gemacht werden. Das in Kombination mit Fett, nennt man natürlich doppelt schlimm. Traditionell lebende
Jägersammlergesellschaften sind gesund, sind nahezu frei von all dem, was uns plagt und was wir als Zivilisationskrankheiten bezeichnen. Sie werden 70, 80 Jahre alt, wenn die kritische Kleinkinder- und Babyphase überstanden ist. Denn Kindersterblichkeit ist selbstverständlich da einiges höher. Wer sich artgerecht ernähren will, der sollte
Abstand von Ideologie nehmen und stattdessen evidenzbasiert arbeiten, sich die wissenschaftlichen Fakten anschauen und danach entscheiden. Ich hoffe, das Video war hilfreich für dich. Sehr gerne hinterlasse einen Kommentar, lass uns diskutieren. Ich werde, wie gesagt, Studien, auf die ich mich jetzt bezogen habe, in den Show Notes hier verlinken. Und ich freue mich selbstverständlich auch,
auf eine Diskussion mit Herrn Dr. Riedl, falls er Interesse daran hat.